Wer bei einer fondsgebundenen Lebenspolice Wert auf Nachhaltigkeit legt, hat mittlerweile einige Auswahl. Eine Reihe an Versicherern bietet Fondspolicen mit einem ausreichend großen Sortiment an Einzelfonds, mit denen solide ESG-Portfolios zusammengestellt werden können. Das ist das Kernergebnis des zweiten "Fondspolicenreports Nachhaltigkeit" der Beratungsgesellschaft Smart Asset Management (SAM). Die Hamburger Branchenkenner kooperierten für ihre Auswertung mit dem Münchner Institut für Vermögensaufbau (IVA).

Konkret erhielten fünf Versicherer und ihre Tarife die Note "sehr gut": Helvetia (Tarif Clevesto Select), Swiss Life (Investo), Stuttgarter (Performance Plus), LV 1871 (Mein Plan (FRV)) und HDI (Cleverinvest Privatrente). Die Note "gut" erhielten die Prisma Life (Prisma Flexinvest), Alte Leipziger (FR10), Standard Life (Maxxellence Invest), Liechtenstein Life (Yourlife Netto) und Basler (Invest Vario).

Nur bei jedem zweiten Tarif reicht die Fondsauswahl
Auch wenn sich die Produkte verbessert haben: Kritik an den Fondspolicen üben die SAM-Experten weiterhin. "Zwar hat sich das Angebot an Einzelfonds im Vergleich zum Vorjahr mit aktuell rund 600 anwählbaren Einzelfonds innerhalb der von uns untersuchten Tarife und Fondspaletten mehr als verdoppelt. Das heißt aber nicht, dass sich die Qualität ebenso gesteigert hat", so SAM-Geschäftsführer Thorsten Dorn. Nur die Hälfte der untersuchten Tarife verfüge über ein ausreichendes Angebot an Fonds und ETFs in den vom Analysehaus definierten 15 wichtigsten Assetklassen.

Untersucht werden die Breite der Abdeckung und die Qualität der Portfolios, die sich aus den angebotenen Fonds bauen lassen. Die Analyse setzt an der "Strategischen Asset Allokation" (SAA) an. Bei der SAA geht es darum, das Investmentportfolio aus sogenannten Core- und Sateliten-Produkten so zu optimieren, dass die Renditeerwartung erfüllt und zugleich das Risiko des jeweiligen Kundenprofils minimiert wird. 

Eigenes ESG-Rating des IVA
Für die Analyse der Qualität in punkto Nachhaltigkeit greift die Studie auf das ESG-Konsens-Ratings des IVA zurück. "Im Unterschied zu den Selbsteinstufungen der Fondsgesellschaften nach Artikel 6, 8 und 9 der EU-Offenlegungsverordnung basiert das IVA-ESG-Konsens-Rating auf Bewertungen der in den Fonds tatsächlich enthaltenen Titeln", erläutert IVA-Vorstand Dirk Rathjen. "Da die ESG-Rater unterschiedliche Meinungen haben, was nachhaltig ist, bewertet das IVA anhand von drei hochwertigen ganzheitlichen ESG-Ratings und bekommt so eine Konsensmeinung." (jb)